Zusammenfassung
Es werden erste Erfahrungen mit den immunhistochemischen Verfahren (ER-ICA® und ER-D5)
unter Verwendung monoklonaler Antikörper zum Nachweis des Östrogenrezeptor-Status
am Gewebeschnitt mitgeteilt: In 95 primären Mammakarzinomen wurde der ER-ICA®- und
an einer Untergruppe von 31 Fällen zusätzlich der ER-D5-Nachweis durchgeführt. Beide
immunhistochemischen Färbungen zeigten eine gute Übereinstimmung mit dem Ergebnis
des biochemischen Rezeptortests. Die semiquantitative Beurteilung führte zur Bildung
eines Färbe-Scores. Dabei ergab sich für den ER-ICA®-, nicht aber für den ER-D5-Nachweis
eine gute quantifizierbare Korrelation der Score-Werte zur biochemischen Rezeptorkonzentration
im Cytosol (r = 0,63). Bei der Überprüfung der Score-Bewertung auf intra- und interindividuelle
Bewertungsunterschiede konnte eine gute Reproduzierbarkeit der Ergebnisse gefunden
werden. Weitere klinische Verlaufsstudien sind erforderlich, um die Frage zu beantworten,
inwieweit die immunhistologischen Zusatzinformationen zum heterogenen Aufbau der Tumoren
und zur Färbe-Intensität in der einzelnen Tumorzelle eine über die biochemische Östrogenrezeptorbestimmung
im Cytosol hinausgehende klinische Relevanz besitzen.
Abstract
The article reports on first experiences with immunohistochemical staining methods
(ER-ICA® and ER-D5) using monoclonal antibodies for determination of oestrogen receptor
status in tissue slides. 95 primary breast cancers were analysed by ER-ICA®; in addition,
a subgroup of 31 cases was stained for ER-D5. The results of the two immunohistochemical
procedures revealed a large measure of agreement with the standard ligand binding
assay. The evaluation of the immunohistochemical staining reaction led to the formation
of a staining Score: Score points of ER-ICA®, not those of ER-D5, revealed good correlation
with oestrogen receptor concentrations in cytosol, determined by standard ligand binding
assay. The used staining Score was examined for intra- and inter-individual differences
of evaluation and proved to be well reproducible. Further clinical studies have to
prove how far immunohistochemical features can convey clinically relevant information
not yielded by the steroid binding assay.